Übungsdienst jäh unterbrochen

Übungsdienst jäh unterbrochen

Traditionell stehen zu Beginn des Dienstjahres bei der Abteilung Stadtmitte die jährlichen Unterweisungen an. Standen zunächst die technischen Gerätschaften sowie der Atemschutzeinsatz im Vordergrund, standen in den letzten Dienstabenden die Erste Hilfe sowie die Absturzsicherung auf dem Programm.

Im Rahmen der Ersten Hilfe-Ausbildung wurde in diesem Jahr der Schwerpunkt auf die effektive Reanimation gelegt, wobei darin auch der richtige Umgang mit dem Automatisierten elektrischen Defibrillator (AED) geschult wurde. Zwar sind die auch als Laiendefibrillatoren bekannten Geräte grundsätzlich von Jedermann sicher zu bedienen und liegen auch an zahlreichen öffentlichen Orten wie Rathäusern, Sporthallen und Bankfilialen aus, dennoch stellt der AED mit seinen möglichen Elektroschocks nur einen Teil einer erfolgreichen Reanimation dar. Die richtige Herzdruckmassage und Beatmung gehören ebenso dazu - je routinierter und zügiger dieses Wechselspiel aus klassischer Erster Hilfe und der AED-Anwendung funktioniert, desto besser stehen die Chancen für die reanimationspflichtige Person. Hierbei ist es auch wichtig, möglichst nicht alleine, sondern als Team koordiniert zusammenzuarbeiten, damit die Kräfte aller Helfer ausreichen, bis der Notarzt und der Rettungsdienst den Patienten übernehmen kann. Deshalb sollten grundsätzlich nicht nur Feuerwehrleute, sondern die gesamte Bevölkerung regelmäßig ihre Kenntnisse in Erster Hilfe auffrischen.

Just während dieser Erste Hilfe-Schulung wurde die Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte in den Einsatz gerufen. Eine Brandmeldeanlage in einem Betrieb im Industriegebiet West hatte ausgelöst. Aufgrund des Dienstabends und der vorherigen Einteilung der Mannschaft auf die Einsatzfahrzeuge - die stets am Beginn der Übungsdienste steht - konnte die Abteilung Stadtmitte den Löschzug der Berufsfeuerwehr umgehend um das Tanklöschfahrzeug Florian Reutlingen 1/24 und das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug Florian Reutlingen 1/46-1 ergänzen und dem Löschzug direkt nachfolgen. Vor Ort stellte sich nach einer Kontrolle mit der Wärmebildkamera glücklicher Weise heraus, dass keine weiteren Maßnahmen durch die Feuerwehr notwendig waren.

Während der Löschzug II - die Mannschaft ist für die Übungsdienste in zwei Zügen organisiert - an diesem Dienstag die Erste Hilfe-Schulung und die Einsatzbereitschaft übernahm, frischte der Löschzug I der Abteilung seine Kenntnisse im Bereich Knoten und Stiche sowie der Absturzsicherung auf. Auch hier ist im Ernstfall Routine und ein sicherer Umgang mit den Seilen und der Kletterausrüstung gefragt. Dies zeigte sich erst kürzlich bei einem Dachstuhlbrand in der Georg-Friedrich-Händel-Straße, als die Abteilung Stadtmitte zunächst mit zwei Löschzügen im Einsatz war und anschließend im Rahmen der Nachlöscharbeiten eine provisorische Abdichtung des Daches mittels Folienbahnen und Dachlatten übernahm. Hier wurden Erinnerungen an den Hagelsturm von 2013 wach, als diese Arbeiten nahezu im ganzen Stadtgebiet über Tage hinweg notwendig waren.

Alexander Thomys


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