Drehleiter und neues Wechselladerfahrzeug für die Stadtmitte

Drehleiter und neues Wechselladerfahrzeug für die Stadtmitte

Am Dienstagabend kam die Abteilung Stadtmitte nicht wie gewohnt zum Übungsdienst zusammen, sondern zu einer feierlichen Fahrzeugübergabe: Gleich vier neue Fahrzeuge konnte Reutlingens Oberbürgermeisterin Barbara Bosch an die Feuerwehr Reutlingen übergeben. Die Abteilung Stadtmitte erhielt ein neues Wechselladerfahrzeug und die bisherige Drehleiter der Berufsfeuerwehr.

Insgesamt schulterte die Stadt damit Investitionen in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro, wobei das Land Baden-Württemberg insgesamt rund 440 000 Euro an Zuschüssen aus den Mitteln der Feuerschutzsteuer beisteuerte. "Einstimmig und aufrichtig gern", so die Oberbürgermeisterin, habe der Gemeinderat der Investition in die Feuerwehr zugestimmt. "Wir wissen, dass die Feuerwehr diese Fahrzeuge braucht", so Bosch weiter. Schließlich würden mit den Neubeschaffungen hauptsächlich alte Fahrzeuge ersetzt. So erhielt die Berufsfeuerwehr als Ersatz für das bisherige, 1992 in Dienst gestellte, Vorauslöschfahrzeug ein neues Mittleres Löschfahrzeug (MLF). Das auf einem Transporter-Fahrgestell aufgebaute Fahrzeug kann unter anderem 1000 Liter Löschwasser durch die engen Gassen der Altstadt manövrieren. Das alte VLF war bereits vor zwei Monaten außer Dienst gestellt worden, nachdem der Rahmen des Fahrzeugs altersbedingt gebrochen war. Das MLF kostete 200 000 Euro.

Ebenfalls neu auf der Feuerwache in der Hauffstraße wird eine neue Drehleiter stationiert, womit eine größere Fahrzeugrochade in Gang kommt: So erhält die Abteilung Stadtmitte die bisher von der Berufsfeuerwehr genutzte Drehleiter, während die jetzige 1/33 an die Abteilung Betzingen überstellt wird. Damit sei gewährleistet, dass die neue Drehleiter zunächst dort eingesetzt wird, wo sie am häufigsten im Einsatz sei, erklärte die Oberbürgermeisterin hierzu. Die 28 Jahre alte Drehleiter aus Betzingen, die zuletzt aus Sicherheitsgründen nur noch zur Menschenrettung eingesetzt werden konnte, wird außer Dienst gestellt. Die neue Drehleiter kostet insgesamt 750 000 Euro.

Neues Wechselladerfahrzeug kostete 210 000 Euro

Die Stadtmitte erhält zudem ein neues Wechselladerfahrzeug, um die Logistikaufgaben der Abteilung bei Großschadenslagen zu stärken. Bekanntlich sind bei der Feuerwehr Reutlingen zahlreiche Einsatzmittel nicht mehr auf Fahrzeugen, sondern auf Abrollcontainern verladen, die durch diese Wechselladerfahrzeuge transportiert werden können. Bis dato standen der Abteilung drei solcher Fahrzeuge zur Verfügung, eines ist bereits 24 Jahre alt, neue Ersatzteile stehen nicht mehr zur Verfügung. Das dreiachsige Fahrgestell mit 26 Tonnen zulässiger Gesamtmasse kommt von der Firma Scania Bertsch aus Eningen. Die Wechselladertechnik lieferte die Firma Neff aus Dettenhausen. Das neue WLF kostete 210 000 Euro.

Freuen konnte sich am Dienstag auch die Abteilung Sickenhausen der Freiwilligen Feuerwehr. Die Kameraden erhielten ein neues Löschgruppenfahrzeug 10, das rund 310 000 Euro kostete. Die Abteilung Sickenhausen stellt das Fahrzeug am 21. Mai bei einem Tag der offenen Tür der Bevölkerng vor. Oberbürgermeisterin Bosch lobte vor der Fahrzeugübergabe die Feuerwehr. "Sie gehen für uns durchs Feuer, übernehmen in Ausnahmesituationen Verantwortung gegenüber in Not geratenen Menschen, schützen und retten Leben." Daher sei es für die Stadt eine Selbstverständlichkeit, den 480 haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleuten die bestmögliche Technik an die Hand zu geben. Feuerwehrkommandant Harald Herrmann sprach von einem "besonderen Tag für die Feuerwehr Reutlingen" - vier Fahrzeuge an einem Tag habe er in seiner langen Karriere noch nie erhalten. Ein Vesper und Umtrunk schloss sich an die offizielle Fahrzeugübergabe an, wobei sich neben den Feuerwehrleuten auch viele Gemeinderäte ein Bild von den neuen Fahrzeugen machten.

Für die Abteilung Stadtmitte gilt es nun, die Ausbildung auf den beiden Drehleitern in der Hauffstraße zu intensivieren, auch müssen die Maschinisten auf dem neuen WLF geschult werden. Allen Kameraden wünschen wir dabei schon vorab allzeit gute und sichere Fahrt mit den neuen Einsatzfahrzeugen!

Alexander Thomys



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