Feuerwehr Reutlingen erneut mit hoher Schlagzahl

Von Alexander Thomys

REUTLINGEN. Ob bei Brandeinsätzen, aufwendigeren technischen Hilfeleistungen - wie Verkehrsunfällen - oder bei Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen: Neben der Berufsfeuerwehr sind oft auch Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte mit im Einsatz. Sie ergänzen den Löschzug der Berufsfeuerwehr in vielen Fällen um ein zweites Löschgruppenfahrzeug und ein Tanklöschfahrzeug, das mit rund 4 800 Litern Löschwasser an Bord auch in entlegenen Gebieten eine Wasserversorgung kurzfristig sicherstellen kann. Weitere Mitglieder der Abteilung Stadtmitte sorgen zugleich für die Besetzung der Feuerwehrwache und sind bei Folgeeinsätzen als Erste am Einsatzort.

 

Die Freiwilligen der Abteilung Stadtmitte unterstützen die Reutlinger Berufsfeuerwehr. FOTO: ALTHO
Die Freiwilligen der Abteilung Stadtmitte unterstützen die Reutlinger Berufsfeuerwehr. FOTO: Alexander Thomys
Entsprechend wichtig ist eine funktionierende Bereitschaft der Abteilung. Und diese konnte ihre Aufgaben im vergangenen Jahr gut erfüllen, wie der stellvertretende Abteilungskommandant Markus Haid bilanzierte. »Wir haben unsere Hilfsfristen locker eingehalten«, erklärte Haid, dass die 61 Feuerwehrleute umfassende Abteilung nach einer Alarmierung immer schnell zur Stelle ist. 

Gerüstet für die Zukunft

»Ein ganz großes Kompliment«, gab es dafür auch vom Gesamtkommandanten der Reutlinger Wehr, Harald Hermann, der auch um die Belastung der Freiwilligen bei immerhin 246 Einsätzen (einer mehr als im Vorjahr) wusste. »Wir hatten eine unheimlich hohe Schlagzahl, die ihr alle mitgegangen seid«, lobte Hermann. 27 Mal rückte die Abteilung Stadtmitte dabei selbstständig zu Folgeeinsätzen aus. 

 

Neben einem Wohnungsbrand im Laisen und einem Garagenbrand blieb dabei der Großbrand in Metzingen im Mai in Erinnerung. Dort beteiligte sich die Reutlinger Wehr zunächst an der Menschenrettung und anschließend an den umfangreichen Löscharbeiten. Dennoch starben zwei Personen bei dem Großbrand, dessen mutmaßlicher Brandstifter in Tübingen vor Gericht steht. 

Auch für die Zukunft sieht sich die Abteilung Stadtmitte gerüstet. So verzeichnete die Abteilung sieben Übertritte aus der Jugendfeuerwehr, weitere Zugänge schlossen sich von anderen Feuerwehren an oder absolvierten als Neueinsteiger die Grundausbildung. Vier weitere Feuerwehrleute konnten auf der Abteilungsversammlung als Anwärter begrüßt werden, sodass die Abteilung die Mannschaftsstärke von 2011 mit 65 Feuerwehrleuten wieder erreicht. 

Die Jugendfeuerwehr der Abteilung Stadtmitte konnte ihre Mannschaftsstärke trotz sieben erfolgreicher Übertritte in die Einsatzabteilung bei 24 Jugendlichen halten, die sich insgesamt zu 33 Diensten und weiteren Aktionen trafen. 

Die Altersabteilung zählt nach dem Tod von Eugen Junger nunmehr 23 Mitglieder und durfte sich auf der Hauptversammlung über zwei besondere Ehrungen freuen: Gerhard Ernst und Rolf Heß wurden für 70-jährige Dienstzugehörigkeit ausgezeichnet. 

Den Ernstfall üben

Um sich für die Einsätze vorzubereiten, absolvierten die Freiwilligen im vergangenen Jahr unter anderem 24 Pflichtdienste sowie 16 zusätzliche Übungsdienste und sechs Maschinistendienste. Neben der Grundausbildung wurden zahlreiche Angehörige der Abteilung zu Sprechfunkern ausgebildet, außerdem ließen sich 16 Wehrmänner und -frauen an Langzeitatemschutzgeräten ausbilden, die für die Rettungswehr an der Baustelle des Achalmtunnels benötigt werden. Zwei Angehörige der Abteilung ließen sich zu Truppführern ausbilden, Stephan Riehle wurde zum Gruppenführer ausgebildet. Zehn Angehörige der Abteilung erwarben sich zudem das Leistungsabzeichen Bronze. (GEA)

Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte


Für langjährige Dienstzugehörigkeit geehrt wurden Benjamin Haas (15 Jahre), Jean-Pierre Herrle (20), Egon Häußler, Erich Häußler, Günther Fetzer (alle 35 Jahre), Gerhard Ernst und Rolf Heß (jeweils 70 Jahre). Befördert wurden Wolfgang Popp zum Oberbrandmeister, Stephan Riehle zum Löschmeister, Benjamin Stangl und Joachim Handwerk zum Hauptfeuerwehrmann sowie Maximilian Kast, Florian Launer, Manuel Mahnke, Sebastian Wieder und Martin Zier zum Oberfeuerwehrmann. Nach bestandener Probezeit zum Dienst verpflichtet wurden Carolin Häußler, Maximilian Krohmer, Martina Maciejewski, Martin Merz, Alexander Thomys, Joao Schneider und Fabian Wendler. 

Neu eingestellt wurden Marcel Rometsch, Robin Schmand, Mario Wilske und Steffen Seitz. Für lückenlosen Dienstbesuch geehrt wurden Carolin Häußler, Jochen Held, Maximilian Kast, Maximilian Krohmer, Martin Merz, Timo Seiße, Volkan Yüksel, Fabian Wendler (alle ein Jahr), Benjamin Kaufmann, Björn Naser, Stephan Riehle, Joachim Stiegele (alle zwei Jahre), Manuel Mahnke, Fabian Queisser, Sebastian Wieder (alle drei Jahre), Benjamin Haas, Florian Launer (beide vier Jahre), Thomas Kern, Benjamin Stangl, Christian Wittel (alle sieben Jahre), Christoph Haas (acht Jahre), Markus Häußler (neun Jahre), Michael Beck (zehn Jahre), Marcel Petersik (elf Jahre), Markus Haid (15 Jahre), Egon Häußler (20 Jahre) und Wolfgang Popp (23 Jahre). (GEA)