303 Einsätze in 2017 bewältigt

303 Einsätze in 2017 bewältigt

Wenn in Reutlingen die Feuerwehr ausrückt, sind neben den Kräften der Berufsfeuerwehr auch oft ehrenamtliche Feuerwehrleute mit im Einsatz: Wie in den Reutlinger Stadtteilen gibt es auch in der Kernstadt eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr. Die 67-köpfige Abteilung kam in 2017 auf immerhin 303 Einsätze und zog nun auf ihrer Abteilungsversammlung eine Bilanz des vergangenen Jahres.

Adrian Röhrle, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Reutlingen, weiß, wie wichtig die Freiwilligen aus der Stadtmitte für die Sicherheit der Stadt sind. "In ihrer Größe und Leistungsfähigkeit ist die Abteilung Stadtmitte schon etwas besonderes", erklärte Röhle in einem Grußwort auf der Abteilungsversammlung. "Ihr seit quasi jeden Tag im Einsatz", lobte Röhrle die Feuerwehrangehörigen, deren Leistungsbereitschaft für ihn "am Rande der Ehrenamtlichkeit" angesiedelt sei - und daher "aller Ehre wert". Das gilt auch für das Übungspensum: Wöchentlich außerhalb der Ferienzeiten finden die Übungsdienste der Abteilung Dienstags statt. Durchschnittlich gibt es 35 Übungsdienste im Jahr - nur so sei ein "effektives und zügiges Vorgehen" in den 303 Einsätzen machbar, erklärte der stellvertretende Abteilungskommandant, Joachim Stiegele, in seiner Bilanz zum vergangenen Jahr. Aber auch außerhalb der regulären Übungsdienste zeigten sich die freiwilligen Feuerwehrangehörigen motiviert: So übte eine Gruppe rund drei Monate, um das Leistungsabzeichen in Gold zu absolvieren. Joachim Stiegele, Fabian Queisser, Benjamin Kaufmann, Benjamin Stangl, Carolin Häußler, Johannes Merz, Kai Häußler, Manuel Mahnke, Martina Maciejewski, Manuel Stiefel, Maximilian Krohmer und Sebastian Wieder holten sich "Gold". Steven Brändle erlangte mit einer gemischten Gruppe der Feuerwehr Reutlingen das Leistungsabzeichen in Bronze. Vier junge Feuerwehrleute aus der Stadtmitte absolvierten im vergangenen Jahr zudem ihre Grundausbildung und verstärken die Abteilung nun im Einsatzdienst. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr in der Kernstadtwehr 16 Austritte sowie 18 Neueintritte.

Große Anstrengungen im Bereich der Ausbildung erforderte auch der Bau des Scheibengipfeltunnels, der im vergangenen Herbst in Betrieb genommen wurde. Um die Tunnelbrandbekämpfung zu erlernen, reisten Angehörige der Abteilung Stadtmitte eigens zu Lehrgängen in die Schweiz. "Der Scheibengipfeltunnel hielt uns jahrelang auf Trab", bilanzierte Stiegele, der dabei auch an zahlreiche Übungsdienste zu diesem Thema und an eine Vielzahl von Baustellenbegehungen erinnerte. "Jetzt können wir uns endlich auf ein bestehendes Gebäude einstellen." Erst in der vergangenen Woche kam es erstmals zu einem Brandmeldealarm im Tunnel. Es handelte sich um einen Fehleinsatz.

Um auch technisch auf dem neuesten Stand zu bleiben, wurde die Abteilung Stadtmitte im vergangenen Jahr mit einem neuen Wechsellader-Fahrzeug ausgestattet, zudem übernahmen die freiwilligen Feuerwehrleute die bisherige Drehleiter der Berufsfeuerwehr, die ihrerseits eine neue Drehleiter erhalten hat. Nach dem Wechsel in der Abteilungsführung, der stellvertretende Abteilungskommandant Markus Haid hatte sein Amt im vergangenen Jahr zur Verfügung gestellt, sei auch der Generationenwechsel in der Abteilung gelungen, lobte Stiegele. "Wir konnten die Lücke zwischen den alten und den jungen Kameraden schließen", befand der neue stellvertretende Abteilungskommandant, der zusammen mit Abteilungskommandant Christoph Haas nun eine "leistungsfähige und schlagkräftige Truppe", so Stiegele, führt.

Mehrere größere Einsätze forderten die Abteilung Stadtmitte im vergangenen Jahr. Ende Januar konnte dabei bei einem Brand in der Wannweiler Straße in Betzingen eine Bewohnerin nur noch Tod aufgefunden werden. Anfang Februar kam es dann zu einem Brand in einem Wohn- und Geschäftsgebäude in der Reutlinger Altstadt, Ende des Monats folgte ein Dachstuhlbrand in der Georg-Friedrich-Händel-Straße. Ein doppelter Fassadenbrand in einem Gewerbebetrieb in der Hauffstraße sowie ein schwerer Verkehrsunfall Höhe dem Hofgut Alteburg folgten. Im Mai kam es zu einem Kellerbrand in der Werastraße und Ende November sorgte ein Brand eines Elektrosmarts im Industriegebiet im Laisen für einen aufwendigen Feuerwehreinsatz. "Das wird ein Thema, welches uns in den nächsten Jahren sicherlich noch intensiver verfolgen wird", kommentierte Stiegele den Brand des E-Fahrzeugs.

Die Altersgruppe der Abteilung Stadtmitte trifft sich monatlich, um die Kameradschaft zu pflegen und die Verbundenheit mit der aktiven Wehr zu zeigen, wie Klaus Jürgen Hörsch erklärte. Die Feuerwehrleute im wohlverdienten Ruhestand mussten sich im vergangenen Jahr von Robert Almer, Ehrenmitglied der Feuerwehr Reutlingen, verabschieden. Almer starb im Alter von 85 Jahren, die Abteilung Stadtmitte gedachte ihm zu Beginn der Versammlung in stillem Gedenken. Die Altersgruppe besteht damit zur Zeit aus 20 Mitgliedern, die unter anderem Führungen im Feuerwehrmuseum auf der Wache in der Hauffstraße anbieten und damit die Geschichte der Reutlinger Feuerwehr pflegen und erhalten. Bei der Abteilungsversammlung durfte die Altergruppe aber auch ein besonderes Jubiläum feiern: Rolf Heß wurde für 75-jährige Dienstzugehörigkeit zur Feuerwehr Reutlingen ausgezeichnet.

Neben Rolf Heß wurden auch zahlreiche weitere Angehörige der Abteilung Stadtmitte für ihre lange Dienstzugehörigkeit geehrt: So gehören Fabian Queisser, Michaela Seitz, Christian Warter und Sebastian Wieder seit 15 Jahren der Feuerwehr an, Benjamin Haas seit 20 Jahren. Auf 25 Jahre bei der Feuerwehr kann Jean-Pierre Herrle zurückblicken und auf stolze 40 Jahre kommen Egon Häußler, Erich Häußler und Günther Fetzer.

Auf der Abteilungsversammlung wurden auch zahlreiche Feuerwehrleute für lückenlosen Dienstbesuch geehrt. Im vergangenen Jahr waren Florian Geng, Hannes Hämmerle, Pascal Herrle, Manuel Stiefel, Patrick Ullmann, Paul van der Lip, Christopher Wendler und Elisabetz Zepf bei allen Diensten anwesend. Bereits auf zwei Jahre lückenlosen Dienstbesuch kommen Steven Brändle, Tobias Maier und Martin Merz. Kai Häußler und Jean-Pierre Herrle schafften dies in drei Jahren. Björn Bulkowski und Robin Schmand wurden für vier Jahre lückenlosen Dienstbesuch geehrt, für fünf Jahre Stephan Riehle, Marcel Rometsch, Steffen Seitz und Alexander Thomys. Sechs Jahre: Carolin Häußler, Maximilian Krohmer, Johannes Merz, Fabian Wendler, Benjamin Haas und Alexander Sautter. Auf sieben Jahre können Benjamin Kaufmann und Joachim Stiegele zurückblicken. Florian Launer, Manuel Mahnke und Sebastian Wieder kommen auf acht Jahre. Thomas Kern wurde für zehn Jahre lückenlosen Dienstbesuch geehrt, Benjamin Stangl und Christian Wittel für zwölf Jahre. Abteilungskommandant Christoph Haas kommt auf 13 Jahre. Michael Beck auf 15 und Markus Haid auf 20 Jahre. Egon Häußler kann auf 25 Jahre lückenlosen Dienstbesuch zurückblicken und Rekordhalter ist Wolfgang Popp, der dies in 28 Jahren schaffte.

Bei den Beförderungen konnten Alexander Kovac, Martin Ernst, Ahmetcan Yikilmaz, Berat Shala und Marco Koch per Handschlag als Feuerwehrmannanwärter eingestellt werden. Pascal Herrle wurde zum Feuerwehrmann befördert, Robin Schmand und Marcel Rometsch zum Oberfeuerwehrmann. Zum Hauptfeuerwehrmann befördert wurden Florian Geng, Manuel Mahnke, Sebastian Wieder und Martin Zier. Als Löschmeister tut künftig Björn Bulkowski seinen Dienst. Jean-Pierre Herrle und Alexander Sautter wurden zum Oberlöschmeister befördert.

Die Abteilung Stadtmitte gratuliert allen Geehrten und Beförderten herzlich und wünscht auch für die Zukunft alles Gute im Feuerwehrdienst!

Alexander Thomys

 

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