Arbeitsreicher März: 31 Einsätze in 31 Tagen

Arbeitsreicher März: 31 Einsätze in 31 Tagen

Ein einsatzreicher Monat liegt hinter der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte der Feuerwehr Reutlingen: Zu insgesamt 31 Einsätzen wurden die ehrenamtlichen Feuerwehrleute im März gerufen. Während es an manchen Tagen ruhig blieb, wurde die Abteilung an einem Tag gleich drei Mal alarmiert. An sechs weiteren Tagen gab es mindestens zwei Einsätze, einmal rückte die Abteilung nach einem Alarm direkt zu einem weiteren Folgeeinsatz aus.


Gleich zu Monatsbeginn kam es zu einem Brand einer größeren Gartenhütte in Betzingen, bei dem die Berufsfeuerwehr und die Abteilung Freiwillige Feuerwehr Betzingen im Löscheinsatz waren. Die Abteilung Stadtmitte wurde zur Wachbesetzung alarmiert und rückte mit dem Tanklöschfahrzeug zur Sicherstellung der Wasserversorgung nach. Vergessenes Essen auf dem Herd in einer Wohnung in Sondelfingen sorgte wenige Tage später für den zweiten Einsatz der Abteilung Stadtmitte am 3. März. Im Einsatz waren zudem die Berufsfeuerwehr und die Abteilung Freiwillige Feuerwehr Sondelfingen und Reicheneck.

Ein eher ungewöhnlicher Einsatz folgte am 6. März: In einem Gebäude hatte ein Kohlenmonoxidwarner einen Alarm ausgelöst. Die Berufsfeuerwehr rückte zu einem Messeinsatz aus, die Abteilung Stadtmitte besetzte die Feuerwache, um bei etwaigen Folgeeinsätzen umgehend ausrücken zu können. Brisanz hat das Thema in diesem Jahr gewonnen, nachdem in Esslingen im Februar eine vierköpfige Familie durch das farb- und geruchlose Gas zu Tode gekommen war. Ein defektes Heizungsrohr gilt als mögliche Ursache dieses Unglücks.

Kellerbrand in Sickenhausen

Am 8. März brannte in Sickenhausen eine Waschmaschine in einem Kellerraum. Die Abteilung Stadtmitte wurde zur Wachbesetzung alarmiert, im Einsatz waren hier zudem die Berufsfeuerwehr und die Abteilung Freiwillige Feuerwehr Sickenhausen. Erneut erwies sich in diesem Fall der Rauchmelder als lebenswichtiges Hilfsmittel im Haushalt, wie die Polizei in ihrem Bericht feststellte: "Gegen 2.15 Uhr wurden die Hausbewohner durch den Alarm der Rauchmelder aufgeschreckt und alarmierten die Rettungskräfte. Die Feuerwehr Reutlingen, die mit vier Fahrzeugen und 25 Feuerwehrleuten im Einsatz war, konnte die brennende Waschmaschine schnell löschen, sodass ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude verhindert werden konnte." Dennoch kam es zu einem Sachschaden in Höhe von rund 5000 Euro, wie die Polizei vermeldete.

Am Nachmittag desselben Tages kam es dann zu einem Großeinsatz für die Rettungskräfte - wobei es sich glücklicher Weise um einen Fehlalarm handelte: Die automatische Brandmeldeanlage am neuen Scheibengipfeltunnel hatte einen Alarm ausgelöst und die Bundesstraße gesperrt. Gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung rückten zahlreiche Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst aus. Im Einsatz waren unter anderem die Freiwilligen Feuerwehren Eningen und Pfullingen sowie von der Feuerwehr Reutlingen die Berufsfeuerwehr und die Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr aus der Stadtmitte, Betzingen und Sondelfingen. Es handelte sich um einen Fehleinsatz aufgrund einer technischen Störung.

Ein Brand in der Kaiserpassage am 14. März, zu dem der Löschzug aus Kräften der Berufsfeuerwehr und der Abteilung Stadtmitte sowie die Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Reutlingen alarmiert wurden, ging glücklicher Weise glimpflich aus: Wahrscheinlich durch vergessene Kerzen gingen Möbel- und Kleidungsstücke in einer kleinen Wohnung in Flammen auf. Zwei Nachbarn hatten den Brand bemerkt und erste Löschversuche unternommen, ehe die Feuerwehr den Brand komplett löschte und größere Schäden verhinderte. Am 15. März wurde die Abteilung Stadtmitte dann zum ersten Mal im diesem Monat zu einem Verkehrsunfall mit Rettung alarmiert, wobei sich durch die Kräfte der Berufsfeuerwehr und des Rettungsdienstes schnell herausstellte, dass bei dem Zusammenstoß auf der Bundesstraße 464 entgegen der ersten Einschätzung niemand eingeklemmt worden war. Die beiden beteiligten Autofahrerinnen wurden nach Polizeiangaben nur leicht verletzt.

Wohnmobilbrand und Folgeeinsatz

Ein schwerer Verkehrsunfall am Morgen des 19. März in der Gönninger Steige machte das Eingreifen der Feuerwehr erforderlich. Eine 55-Jährige war gegen 8.20 Uhr auf der Landesstraße 230 von Genkingen herkommend unterwegs. "Aufgrund der an die winterlichen Straßenverhältnisse nicht angepassten Geschwindigkeit geriet die Frau mit ihrem Wagen ins Schleudern. Der Pkw prallte hierbei gegen die aufsteigende Böschung am rechten Fahrbahnrand und kippte anschließend auf das Dach. Auf diesem rutschte das Auto etwa 50 Meter weiter, bis es letztendlich quer auf der Gegenfahrbahn liegenblieb", heißt es im Polizeibericht. Die Fahrerin wurde in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und musste von den Kräften der Berufsfeuerwehr und der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Gönningen schwer verletzt befreit werden. Nach einer Erstversorgung durch einen Notarzt an der Unfallstelle wurde sie vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht. Die Abteilung Stadtmitte wurde hierbei zur Wachbesetzung alarmiert, während die Berufsfeuerwehr in Gönningen gebunden war.

Zum Monatsende gab es nochmals einen spektakulären Einsatz, als in der Lerchenstraße ein Wohnmobil in Brand geraten war. Während das Fahrzeug komplett ausbrannte, wurde ein in der Nähe stehender Pkw sowie die angrenzende Gebäudefassade durch den Brand schwer beschädigt. Während dieses Brandeinsatzes kam es zu einem Alarm durch eine automatische Brandmeldeanlage eines Gewerbebetriebes. Einsatzkräfte der Abteilung Stadtmitte, die nicht zum Brand in der Lerchenstraße ausgerückt waren, übernahmen diesen Folgeeinsatz und rückten mit weiteren Löschfahrzeugen aus - es handelte sich allerdings um einen Fehleinsatz.

Bemerkenswert: Der Brand in der Lerchenstraße löste ein großes mediales Interesse aus, allein auf unserer Facebook-Seite erreichte unsere Berichterstattung zu diesem Einsatz mehr als 32 000 Personen. Zum Vergleich: Die Verlinkung des Berichtes zu unserer Abteilungsversammlung erreichte 12 000 Personen, jeweils 8000 interessierten sich für die Markungsputzete, an der die Kinder- und Jugendfeuerwehr teilnahm. 6800 Personen erreichte unser Beitrag zum Übungsdienst mit tragbaren Leitern.

Grundausbildung gestartet

Das Einsatzspektrum war aber noch vielfältiger: Unter den insgesamt zehn Brandeinsätzen gab es auch einen brennenden Stromverteilerkasten in Rommelsbach, gleich 14 Mal lösten automatische Brandmeldeanlagen aus. Drei Mal besetzte die Abteilung Stadtmitte die Wache während Messeinsätzen der Berufsfeuerwehr und neben den beiden Verkehrsunfällen galt es bei einem Einsatz noch Wasser aus einem vollgelaufenen Keller abzupumpen. Außerdem wurde die Abteilung Stadtmitte einmal vorsorglich alarmiert, nachdem es auf der integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst zu technischen Problemen bei der digitalen Alarmierung gekommen war.

Neben den Einsätzen war der März noch an weiteren Stellen arbeitsreich: Neben dem regulären Übungsdienst starteten die theoretischen und praktischen Einheiten der Grundausbildung, die nun in den Osterferien weitergeführt wird, ehe die neuen Kameraden am Ende der Truppmann-1-Ausbildung in den Einsatzdienst wechseln können. Angehörige der Abteilung Stadtmitte sind hierbei sowohl als Ausbilder als auch als Teilnehmer aktiv. Die Kinder- und Jugendfeuerwehrgruppen nahmen mit ihren Ausbildern an der Markungsputzete der Stadt Reutlingen teil, außerdem beteiligte sich die Abteilung Stadtmitte an der Fahrzeugausstellung beim Tag der Feuerwehren in Hochdorf. Auch an der Kreisfeuerwehrverbandsversammlung und der Versammlung der Jugendfeuerwehr Reutlingen beteiligten sich Mitglieder der Abteilung Stadtmitte.

Alexander Thomys